KI Strategie 2026

Vor einem Jahr haben wir die letzte “KI-Strategie” verfasst. Seitdem hat sich diese Technologie in einem Ausmaß entwickelt, das für 5 weitere Strategie-Paper Stoff geliefert hätte. Gleichzeitig planen Unternehmen nach wie vor eher in Jahren, statt in Monaten oder sogar Wochen. Anders ausgedrückt: Die menschlichen Prozesse halten aktuell nicht mehr Schritt mit dem technologischen Fortschritt.

Dies soll jedoch weder ein Vorwurf sein noch ein Aufruf zu kurzfristigeren Planungszyklen. Ein Beispiel: Unternehmen, die sich vor 5 Monaten interne KI-Systeme haben entwickeln lassen, sitzen nun auf veralteten IT-Strukturen. Strukturen, die hohe fünfstellige Investitionskosten bedingten. Wettbewerber, die sich bisher nicht in die KI-Transformation gewagt haben und diesen Schritt erst jetzt gehen wollen, verfügen plötzlich über einen klaren Wettbewerbsvorteil. Diesen könnten sie jedoch in weiteren fünf Monaten bereits wieder verlieren.

Nutzen Sie große KI-Plattformen

Aus dieser Situation ergibt sich eine erste Erkenntnis für den Blick in Richtung 2026. Denn die Geschwindigkeit der Entwicklung wird sich nicht verlangsamen. Ganz im Gegenteil: Mit dem Aufkommen der agentischen KI wird es zu revolutionären Umbrüchen in der Arbeitswelt kommen (dazu später mehr). Gleichzeitig ist die Eigenentwicklung solcher KI-Agenten, insbesondere unter Berücksichtigung der notwendigen Infrastruktur, für die meisten Unternehmen unbezahlbar. Deshalb ist unser Rat, eine Outsourcing-Strategie im KI-Bereich anzustreben. Anbieter wie Mistral (EU), OpenAI (US) und Google (US) sind der Zugang zu fortschrittlichen KI-Anwendungen zu relativ niedrigen Preisen. Sie bieten bereits fertige Workspaces, teilweise inklusive Cloud. Vor allem aber haben sie die finanzielle Kraft, im rasenden Fortschritt mitzuhalten. Als Unternehmen können Sie so ohne Zeitverlust Wettbewerbsvorteile aufbauen.

KI-Kompetenz ist der Schlüssel

Dies bedeutet auf der anderen Seite, dass Ihre IT nicht an die eigenen Prozesse angepasst ist. Es sind Lösungen für die Allgemeinheit. Um diesen Graben zu überbrücken, benötigen Sie Menschen. Deshalb liegt der zweite Schlüssel in einer klaren und unbedingten KI-Kompetenz-Strategie. Ihre Mitarbeiter müssen in die Lage versetzt werden,

  • die gewählten Tools in den spezifischen Prozessen und Strukturen zu nutzen;
  • neue Entwicklungen schnell adaptieren zu können und
  • eine grundlegende Veränderungs- und Lern-Kultur zu leben.

Menschen sind der stabilisierende Faktor und zumindest im aktuellen Szenario Quelle von Innovation und Anpassungskraft.

De-Risking in der Daten- und KI-Welt

Die aktuelle Entwicklung erzeugt ein hohes Risiko. Ein Risiko, das Sie angesichts der Wettbewerbsvorteile durch KI jedoch annehmen sollten. Zumal man es mit einer gut durchdachten De-Risking-Strategie stark reduzieren kann. Es kommt dabei auf drei wichtige fundamentale Vorkehrungen an, die Sie unbedingt zur DNA Ihres Unternehmens machen sollten.

a. Kompetenz schützt vor Fehlern

Wie oben bereits geschrieben, ist umfassende Kompetenz der Menschen eine der wirkungsvollsten Ressourcen – auch für den Schutz vor Risiken. Bauen Sie ein Kompetenz-Unternehmen! Machen Sie Menschen zum Fundament, auf dem alle anderen Strukturen und Prozesse stehen.

b. Verschiedene Anbieter nutzen

Ein zu enger Fokus auf nur einen Anbieter oder ein Ökosystem erzeugt das Risiko, im Falle eines Ausfalls des Anbieters leistungsunfähig zu werden. Oder den Anschluss an Wettbewerber zu verlieren, weil das eigene Ökosystem nicht schnell genug neue Tools und Technologien implementiert. Negativbeispiel ist hier Microsoft. Die KI-Landschaft rund um MS Copilot kann aktuell mit den Möglichkeiten bei Google Workspace oder ChatGPT (OpenAI) nicht mithalten. Zwar kann sich dies schnell ändern. Darauf bauen sollte man jedoch nicht. Die Lösung: Den gewählten Workspace mit mindestens einer weiteren KI-Plattform flankieren. Neben den beiden “Großen”, Microsoft und Google, also beispielsweise ChatGPT, Mistral oder Claude (Anthropic) einbeziehen.

c. Alternative Systeme & Pläne

Parallel zur KI-Revolution entstehen aktuell verschiedene Brandherde. Neben politischen Verwerfungen gibt es auch gewisse rechtliche Risiken, die es zu beachten gibt. So könnten die Rechtssysteme EU und USA weiter auseinanderdriften. Gepaart mit gewissen politischen Animositäten könnten so nicht nur neue Tools gar nicht oder verspätet in Europa eingeführt werden, auch ist es denkbar, dass vorhandene Anwendungen dem EU-Raum wieder entzogen werden.

Deshalb ist es ratsam, sich alternative “Schatten-Kompetenzen” im Unternehmen aufzubauen – auch technischer Natur. So können mit Automatisierungstools wie n8n und Open Source KI-Modellen zumindest rudimentäre KI-Funktionen notfalls sogar auf lokalen Rechenkapazitäten ausgeführt werden. Auch ist es gut, Alternativpläne für den Ausfall der verwendeten Tools in der Hinterhand zu haben – inklusive der dazu gehörenden Kompetenz.

Wir bei Translog Marketing verwenden deshalb einen nicht unerheblichen Teil unserer Ressourcen darauf, eben diese alternativen Strukturen innerhalb kürzester Zeit umsetzen zu können. Davon profitieren unsere Kunden direkt im Rahmen unserer KI-Beratung.

Das Ende der Apps – Das Ende von Software

Seit Anfang 2025 nehmen die sogenannten agentischen KIs Fahrt auf. Mit Einführung des Agent-Mode von ChatGPT Ende Juli wird klarer, wohin diese Reise geht. Sie wird die Art, wie wir KI nutzen, wieder einmal verändern. Doch das ist nur die halbe Auswirkung. Denn gleichzeitig läuten die KI-Agenten das Ende einer ganzen Ära ein. Mit ihrer Fähigkeit, einen virtuellen Browser zu bedienen, können sie jede im Web verfügbare Anwendung bedienen. Vollautomatisch. Nutzer geben nur noch den Auftrag, der KI-Agent recherchiert dann die nötigen Informationen und:

  • erstellt Präsentationen z.B. in Canva oder PowerPoint;
  • füllt Excel-Tabellen aus oder erstellt Dashboards;
  • programmiert, wenn nötig, eigene Anwendungen;
  • erstellt dann Webanwendungen und installiert diese;
  • und vieles mehr.

Die Folge wird sein, dass in den nächsten Monaten und Jahren Apps oder Desktop-Software zunehmend in kleine Nischen gedrängt werden. Die Mehrheit der Berufstätigen wird nur noch eine Anwendung bedienen: Die KI-Plattform. Es ist deshalb sehr wichtig, jetzt schon die eigenen Prozesse und Strukturen auf diese neue Arbeitswelt vorzubereiten.

Um die Wichtigkeit dessen zu erkennen, brauchen Sie sich nur ein Szenario vor Augen halten: Sie haben ein Unternehmen, das noch in alten digitalen Strukturen agiert (oder sogar noch vordigitale Prozesse bedient). Auf der anderen Seite steht ein Wettbewerber, der:

  • automatisierte KI-Agenten für sich arbeiten lässt;
  • dessen Mitarbeiter aufgrund dieser zeitlichen Entlastung permanent nach innovativen Lösungen suchen;
  • dessen Produktivität deshalb um mehrere Faktoren höher ist als die Ihres Unternehmens.

Was glauben Sie, wohin das führt? Wie lange wird es Ihr Unternehmen dann noch geben?

Über den Autor und Translog Marketing

Thomas Stahl ist AI Development Manager bei Translog Marketing. “Development” bezieht sich in diesem Kontext nicht nur auf die technische Entwicklung von KI-Anwendungen. Mindestens ebenso viel Raum nimmt die Entwicklung von Kompetenz bei Mitarbeitern und Führungskräften ein. Sowohl was das Thema KI betrifft, als auch im Bereich des Change Managements. Diese Unterstützung erfolgt nicht nur intern. Auch unsere Kunden begleiten wir auf ihrem Weg in die KI-Zukunft und durch das KI-Zeitalter.

Unsere Vorgehensweise befolgt dabei eine sehr spezifische Methode: Kompetenzaufbau durch Beratung. Von der strategischen Ebene über Prozesse und Strukturen bis hin zur Begleitung jedes Mitarbeiters und jeder Mitarbeiterin. Wir bleiben auf der Höhe des KI-Fortschritts, bewerten neue Möglichkeiten und geben den Mehrwert weiter. So sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden. Ohne dass sich diese finanzielle oder zeitliche Risiken eingehen müssen.

Wenn auch Sie davon profitieren möchten, können wir uns gerne auf ein kostenloses Speed-Beratungsgespräch “treffen”. Online und nur 30 Minuten Zeitinvest.

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